Long COVID


Akute COVID-19-Infektion

In der akuten COVID-19-Erkrankung empfehlen wir unseren Patienten das sog. CORONALABOR, mit dem wir Parameter für Blutbild, Entzündung, Herz und Gerinnung testen, um die unmittelbare Rekonvaleszenz sicher begleiten zu können. Gern melden Sie sich gleich nach Ende der Quarantäne an.

Long-COVID und andere Chronische Fatigueerkrankungen

Wenn nach einer COVID Infektion nach 4 Wochen Beschwerden neu hinzukommen, ohne dass der Krankheitsverlauf zunächst schwerwiegend war, so sprechen wir von Long-COVID (deutsche S1-Leitlinie/ WHO).
Folgende Kriterien sind wegweisend:

  1. Symptome aus der akuten Phase halten an.
  2. Es entstehen Symptome, die zu einer neuen gesundheitlichen Einschränkung führen.
  3. Eine vorbestehende Grundkrankheit verschlechtert sich.

Oft erkranken junge, gesunde und leistungsstarke Menschen!
Noch wissen wir nicht sicher, wieviele Menschen betroffen sind, aber wir gehen von einer hohen Anzahl aus.
Da wir bislang keinen Marker oder diagnostischen Ansatz kennen, mit dem Long-Covid diagnostiziert werden kann, klären wir die einzelnen Symptome jeweils sorgfältig ab. Bei Nichtvorhandensein anderer Erkrankungen wird die Diagnose Long-COVID dann als klinische Ausschlussdiagnose gestellt. Bis zu 200 Symptomen werden beschrieben, doch sehr häufig ist massive Erschöpfung die erste und anhaltende Problematik. Dazu kommen häufig Kopfschmerzen, Probleme mit der Atmung, Geruchs- und Geschmackstörungen, kognitive Beeinträchtigungen (brain fog) in unterschiedlichsten Ausprägungen, depressive Verstimmungen, Angst und auch Panikattacken, Schlafstörungen, Herzstolpern, Blutdruck- und Pulsschwankungen, Brustschmerzen und auch Haarausfall.
Sehr ausgeprägt ist oft die pathologische Müdigkeit, die Long-Covid-Fatigue. Wir müssen sie unterscheiden von ME/CFS.

Diese nicht psychosomatische, sondern neuroimmunologische Erkrankung, die Myalgische Enzephalomyelitis/Chronisches Fatigue Syndrom , ist eine weit verbreitete (in Deutschland sind vermutlich ca. 400.000 Menschen betroffen), nicht erforschte Erkrankung, bei der möglicherweise autoimmunologische Entstehungszusammenhänge nach Infektionskrankheiten (EBV, Pfeiffersches Drüsenfieber,Rickettsien, Coxiellen, Legionellen, Coxsackie-oder Herpesviren , Borreliose u.a.) eine Rolle spielen.
Die Anwendung der sogenannten Kanadischen Diagnosekriterien zur Erfassung der Symptome bei ME/CFS und zur Abgrenzung gegenüber anderen Fatigueerkrankungen wie bei Krebserkrankungen, Rheuma oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen bieten uns Hilfestellung bei der Erfassung der Long-COVID Situation. Das wichtigste Symptom ist die Belastungsintoleranz- genannt PEM, Post-Exertional-Malaise, die massive Verschlechterung der Symptomatik durch geistige, körperliche oder emotionale Überforderung.
Wir lernen, dass auch Therapieansätze, die aus der Behandlung von ME/CFS bekannt sind, positiv bei Long-Covid-Patienten wirksam sein können. Dazu gehören mentale Techniken wie auch vielfältige physikalische Ansätze wie Koordinations- und Haltungstraining sowie das Erlernen von Atemtechniken, Ergotherapien, Hirnleistungstraining, supportive Psychotherapie, ambulanten Rehasport und vieles mehr. In einigen Fällen empfehlen und beantragen wir stationäre Rehabilitative Verfahren für unsere Patienten.
Wichtig ist die ausreichende Versorgung mit Folsäure, Zink, Selen, Eisen und Vitamin D sowie B-Vitaminen. Als Folge der Coronainfektion können Unverträglichkeiten gegen Gluten, Histamin, Lactose oder Fructose entstehen. Diese gilt es herauszufinden.

In der klinischen Erprobung befinden sich verschiedene Medikamente. So untersucht zB die Universitätsklinik Erlangen den Einsatz des Medikaments BC 007 des Berliner Unternehmens Berlin Cures, das Autoantikörper binden soll. Auch andere Wirkstoffe werden in klinischen Studien getestet. Akupunktur und Osteopathie, TCM, Atemtechniken aus dem Yoga oder die tibetische Tummoatmung können hilfreich sein, des Weiteren Tai Chi, Chi Gong, Pilates, Feldenkrais, autogenes Training oder Muskelrelaxation nach Jakobsen, Kneipp’sche Anwendungen, Musiktherapie, MBSR nach Jon Karat-Zinn.

Weitere Informationen finden Sie in folgendem Artikel: https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=228505
Des Weiteren empfehlen wir den folgenden Artikel: Clinical improvement of Long-COVID is associated with reduction in autoantibodies, lipids, and inflammation following therapeutic apheresis. 
Englischen Artikel herunterladen

Quellen: Fatigatio e.V., Frommhold Jördis (2022). Long Covid. C.H. Beck., Deutsche Borreliose-Gesellschaft, Horowitz, R., & Horowitz, R. I. (2013). Why Can’t I Get Better? Solving the Mystery of Lyme and Chronic Disease. Macmillan.

Wenn Sie befürchten, von Long-COVID betroffen zu sein, melden Sie sich gern bei uns.

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